Liebe Indiofreunde,
das Jahr 2024 war für die Indiohilfe sehr erfolgreich und hat unsere Arbeit mit den Indios weiter vorangebracht. Seit 44 Jahren stehen wir auf der Seite der Indios und haben große Verbesserungen für die armen Menschen in der Provinz Bolivar erreicht.
Das alles war aber nur möglich durch Eure große Spendenbereitschaft und Euer tiefes Vertrauen in uns. Dafür sage ich ein herzliches Vergelt’s Gott!
Die Indiohilfe war von meinem Bruder Max und mir gegründet und aufgebaut worden. Mein Bruder hat in diesen 4 Jahrzehnten bemerkenswert viel geschaffen und will jetzt mit seinen 73 Jahren kürzer treten. Schön, dass die Tochter Gaby vor vielen Jahren den ökologischen Lehrbauernhof in Vinchoa übernommen hat. Max unterstützt sie dort nach Kräften.
Nachdem alle Schulen, Straßen, Brücken …… (alle Projekte außerhalb von Guaranda) in die Eigenverantwortung der Gemeinden übergeben wurden, stellte sich die Frage, was aus den Stiftungsgebäuden in Guaranda, in denen sehr viel Indios in den letzten Jahrzehnten eine Ausbildung (Schreiner, Mechaniker, Metzger, Bäcker, Koch, Hauswirtschaftsfachkraft……) erhielten, werden soll.
Dank des Engagements meines Neffen Maxi hat sich eine optimale Lösung ergeben. Die Ausbildung wird auf sinnvolle Weise weitergeführt. Maxi hat alle Stiftungsgebäude wunderschön renoviert und ein Institut geschaffen, in dem Führungskräfte ausgebildet werden, die später Verantwortung übernehmen und das Land vorwärts bringen sollen.
I. PROJEKTE GABY
1. Frauenprojekt
Ich habe mich darauf konzentriert, Frauen aus extrem armen Familien zu helfen, deren monatliches Einkommen 50 $ nicht übersteigt. Diese Frauen kommen gern vorbei, um mit mir vor Ort alles zu lernen, was wir als Bauernhof zu bieten haben: Pflanzenbau, Tierproduktion, Herstellung von organischen Düngemitteln, Bodenbewirtschaftung, Umweltschutz, Hygiene, Haushaltsführung, Kinderbetreuung, Umgang mit Finanzen, Ordnung, verantwortungsvolles, nachhaltiges Nutzen von Wasser; vor allem aber ist es wichtig, ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Meine Frauengruppen hatten ein sehr schwieriges Jahr, da sie aufgrund der sieben Monate anhaltenden totalen Trockenheit ihre Ernte verloren.
2. Wasserschule
Da die Trockenzeiten immer länger werden, ist der richtige Umgang mit Wasser von enormer Bedeutung. Die Indios müssen lernen, Wasser zu speichern und sparsam mit dem kostbaren Gut Wasser umzugehen.
3. Umweltprojekt
Ein guter Umgang mit der Natur und die Erhaltung der Schöpfung haben bei uns Vorrang. Aufforstung, nachhaltige ökologische Landwirtschaft sind uns ein Grundanliegen. Im Mai erschien ein internationaler wissenschaftlicher Bericht über die besonderen Tierarten, die sich auf dem Gelände unseres Bauernhofes angesiedelt haben.
4. Ausbildung
In diesem Jahr haben wir vielen jungen Menschen im Bildungsbereich geholfen; nicht nur Kindern, die schulische Unterstützung benötigen, sondern auch Studenten aus Universitäten und Landwirtschaftsschulen. Die jungen Menschen, die bei uns Praktika und Forschungsarbeiten machen, kommen aus dem ganzen Land. Nachdem in den Universitäten und Landwirtschaftsschulen die Ausbildung zu 95 % nur Theorie ist, hatten sie die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln: Landwirtschaftsmechanik, Tierhaltung, Düngemittelherstellung, Bodenbearbeitung, Silage, Wasserschule, Bienenzucht und Umweltschutz.
5. Umzug
Im Juli begannen wir mit dem Umzug des Büros auf den Bauernhof, da Max jun. mit seinem Institutsprojekt alle Einrichtungen der Stiftung benötigt.
6. Landwirtschaftliche Produktion
In unserem Schulungshof werden Rindfleisch, Bioschweine, Schafe, Meerschweinchen, Honig, organische Düngemittel und Gemüse produziert.
7. Sozialhilfe
Ältere Frauen und Mütter, die arm sind, werden im medizinischen Bereich von uns unterstützt.
Liebe Indiofreunde, ich danke Euch von ganzem Herzen für Eure Unterstützung. Ohne Euch wären viele Frauen nicht in der Lage, ihre Kinder zu ernähren und zu erziehen. Vergelt’s Gott für alles!
In Liebe und Dankbarkeit
Eure
(Maria Gabriela Gallmeier Jaramillo)
II. PROJEKT MAX JUN.
Institut für die Ausbildung von Führungskräften
Nachdem alle Gebäude der Stiftung in Guaranda renoviert wurden, kann 2025 der Lehrbetrieb im Institut für die Ausbildung von Führungskräften beginnen, die 2 Jahre dauert. Insgesamt können pro Semester 261 Studenten aufgenommen werden, die Studiengebühren entrichten müssen, um das Institut zu finanzieren. Von allen Studenten dürfen 10 % Indios kostenlos an diesem Institut studieren.
Es werden drei Studiengänge angeboten:
- Verwaltung landwirtschaftlicher Betriebe
Ziel: Effiziente Führung von landwirtschaftlichen Unternehmen. Ausbildung von Fachkräften, die die Erzeugung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte verbessern. - Öffentliche Verwaltung
Ziel: Übernahme von Verwaltungsaufgaben und Organisation staatlicher Institutionen (Bürgermeister, Landräte, Abgeordnete, Verwaltungsangestellte). Ethische und soziale Verantwortungsgrundsätze, Engagement für die Entwicklung und das Wohlergehen der Gemeinschaft sollen verinnerlicht werden. - Lebensmittelverarbeitung
Ziel: Umwandlung landwirtschaftlicher Rohstoffe in nahrhafte und hochwertige Lebensmittelprodukte. Kenntnisse werden vermittelt in den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Mikrobiologie, Verarbeitungs-, Konservierungs- und Verpackungstechnik, Qualitätskontrolle und Wissen über die aktuelle Lebensmittelindustrie. Es wird Wert gelegt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Nach 2 Jahren folgt in allen 3 Studiengängen die Abschlussprüfung, die staatlich anerkannt ist.
PRIESTERHILFE
Wir unterstützen Priester und Ordensleute in unserer Provinz. Die Priester erhalten Messstipendien zur Unterstützung ihres Lebensunterhaltes. Den Karmelitinnen bezahlen wir die Kranken- und Rentenversicherung. Mit der Rente der alten Schwestern kann ein großer Beitrag zum Unterhalt des Konvents geleistet werden.
Ein großes Vergelt’s Gott allen, die die Priesterhilfe unterstützt haben.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass Gaby und Maxi die Arbeit ihres Vaters weiterführen. Ich danke auch meinem Bruder für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Indios und meiner Haushälterin Sigrid für die kostenlose Büroarbeit seit Jahrzehnten. Auf meiner Homepage (https://werner-gallmeier.de) gibt es jeden Monat Informationen über unsere Arbeit und auch 2 Videos über die Projekte von Gaby und Maxi.
Das Ziel jeder Entwicklungshilfe ist, dass keine Hilfe vom Ausland mehr notwendig ist, so dass unabhängiges Wirken ermöglicht werden kann. Ich denke, dass wir dieses Ziel in den nächsten Jahren erreichen werden. Bis dahin sind wir aber dankbar für Eure Unterstützung.
Ich wünsche Euch Gottes Segen, Gesundheit und Zufriedenheit.
In großer Dankbarkeit
Euer Pfarrer i. R.
Kontakt:
Pfarrer Werner Gallmeier, Am Mühlbach 25, 84180 Loiching
0171-8813159, Homepage: https://www.werner-gallmeier.de
Indiohilfe:
IBAN: DE 41 7509 0300 0101 1714 53 BIC: GENODEF 1 M05
Priesterhilfe:
IBAN: DE 85 7509 0300 0201 1714 53
Spendenquittungen können ausgestellt werden